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Editorials aus dem "miteinander"

2021 als Superwahl-Ja

Von Chefredakteur Henning Klingen

Large collection of people grouped together to form an arrow direction symbol

Android oder iOS? Netflix oder Amazon? Facebook oder Instagram? – Würde man bei jungen (oder wohl auch mittelalten) Menschen nachhaken, was denn die zentralen Wahl-Fragen für sie sind, so könnten es diese sein. Und vermutlich würden die meisten bei der entsprechenden politischen Nachfrage – bürgerlich, sozialdemokratisch? Oder anderes? – gar abwinken oder sich der Aussage entschlagen. Das schreibe ich keinesfalls mit defätistischem oder kulturkritischem Unterton. Denn wenn wir in dieser Ausgabe nach Kriterien für eine „gute Wahl“ fragen, dann tun wir dies im Wissen darum, dass wir permanent in der Pflicht stehen, uns entscheiden zu müssen – sei es bei der Partnerwahl, bei politischen Wahlen, bei der Ausbildungs-, Berufs- oder Berufungswahl. Oder eben auch im alltäglichen Konsumverhalten.

 

Damit ist schon ein Dilemma aufgezeigt, in dem wir uns bewegen: Wir haben nicht nur die Wahl, sondern oftmals die Qual der Wahl. Denn was auf den ersten Blick eindeutig, ja, alternativlos erscheinen mag, entpuppt sich auf den zweiten Blick dann vielleicht als komplexer und fragwürdiger, als uns lieb ist. Kann man als Christ nur die eine Partei wählen oder gibt es nicht doch auch Momente des Christlichen in anderen Parteien? Je genauer man hinsieht, desto schwieriger wird es, eine eindeutige Antwort zu geben. Das soll im Übrigen mit dem Ausrufezeichen am Ende unseres aktuellen Titels ausgedrückt werden: Eine gute Wahl muss errungen, ja, erstritten werden – sie stellt sich nicht einfach so ein. Sie ist das Resultat eines mitunter anstrengenden Wahlprozesses.

 

„Leben heißt entscheiden –

und wir sind berufen,

die Komplexität der Entscheidungsprozesse ernst zu nehmen,

die Menschen im Alltag bewegen.“

 

Das gilt umso mehr für die uns umtreibende Frage der Berufungswahl. Auch wenn im religiösen Jargon gern betont wird, dass es letztlich nicht der Mensch sei, der sich für eine Berufung entscheidet, sondern Gott, der beruft, so tut meines Erachtens in der Berufungspastoral etwas mehr „Erdung“ gut. Leben heißt entscheiden – und wir sind berufen, die Komplexität der Entscheidungsprozesse ernst zu nehmen, die Menschen im Alltag bewegen. Wollen wir Menschen auf dem Weg zu einer für sie „guten Wahl“ begleiten, so gilt es daher, nicht nur Informationen zu geben, die es erlauben, gut abzuwägen, sondern ihnen zu verstehen zu geben: Die Wahl liegt bei dir. Es kommt auf dich an! Du zählst! Und so wünsche ich Ihnen von Herzen: Sprechen Sie 2021 ein persönliches „Superwahl-Ja“ …

 

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