Mag. Lukas Cioni
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Es ist dunkel geworden. Nur durch die dichten Bäume ist ein Lichtschein zu sehen. Einige Soldatinnen und Soldaten aus Österreich und Deutschland gehen einen schmalen Weg hinunter zur Garve, werden still und kommen schließlich bei der Grotte von Massabielle an. Wie ein riesiges Ohr liegt diese Grotte vor ihnen. Sie beginnen leise zu beten und zu singen und schauen zur hell erleuchteten Marienstatue "Unserer lieben Frau von Lourdes" hinauf.
Hinter den Soldatinnen und Soldaten liegt ein Tag voller Eindrücke. Mit weit über 10.000 Soldaten aus rund 30 Nationen sind sie nach Lourdes zur Internationalen Soldatenwallfahrt gekommen. Im Jahr 1944 pilgerten erstmals französische Soldaten nach Lourdes. Daraus entstand schließlich im Laufe von mehr als 50 Jahren eine internationale Wallfahrt, die ihresgleichen sucht: Für einige Tage im Jahr verwandelt sich der sonst so stille und beschauliche Wallfahrtsort in einen bunten und nicht zuletzt durch die verschiedenen Militärmusiken "lauten" Schmelztiegel der Nationen.
Seit 1976 nimmt auch Österreich alljährlich an dieser Wallfahrt teil. Grundwehrdiener, aktive und im Ruhestand befindliche Heeresangehörige und deren Angehörige machen sich Jahr für Jahr mit dem Flugzeug oder Bussen – früher auch mit dem Zug – auf den Weg nach Lourdes, begleitet von ihren Militärpfarrern, in den vergangenen Jahren oftmals unter der direkten Pilgerleitung von Militärbischof Christian Werner.
Alexander Wessely