Mag. Lukas Cioni
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Mit Formosa fing alles an. Damals war Veronika Pernsteiner zehn Jahre alt und besuchte mit ihrer Mutter den Vortrag einer Missionsschwester, die in Formosa – dem heutigen Taiwan – gearbeitet hatte. „Das war ein Lichtbildvortrag, sowas gibt es ja längst nicht mehr. Und auch Entwicklungszusammenarbeit wurde natürlich noch ganz anders betrachtet. Es war mehr eine eingleisige Entwicklungshilfe", erinnert sie sich. „Jedoch seither lässt mich das Thema gerechtes Wirtschaften nicht mehr los."
Daher beteiligte sie sich bereits als junge Erwachsene beim alljährlichen Familienfasttag in ihrer Pfarre und half mit, das karitative Suppenessen zu organisieren und Geld zu sammeln für Menschen, die es weniger gut hatten. Und genau da setzt die kfb auch heute noch an – bei der Bewusstseinsbildung und bei der Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten für Frauen in Ländern des Südens, so Pernsteiner, inzwischen stellvertretende Vorsitzende der kfb und Teamverantwortliche für den Familienfasttag.
„Wir definieren Wohlstand über Wachstum. Wachstum wird erreicht, indem die Produktivität gesteigert und Kosten gesenkt werden. Diese Kostensenkung geht dann oft zulasten von Bereichen, die klassische Frauen arbeit sind, wie etwa der Pflegesektor. Diese Beschneidung durch die öffentliche Hand muss im Privaten aufgefangen werden. Und dafür werden Frauen in die Pflicht genommen. Würden sie diese Arbeit nicht verrichten, noch dazu unbezahlt, würde die Wirtschaft zusammenbrechen."
Saskia Bellem