• Ausgabe 9 / 2015

    DAS ERGIBT SINN!

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Mag. Lukas Cioni

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Unsere Themen im Jahr 2015

Ermutiger und Ermöglicher

Vor einem Jahr ist Roland Buemberger zum Regens des Priesterseminars der Diözese Innsbruck und zum Diözesandirektor des Canisiuswerkes ernannt worden.

 

„Kommt, lasst uns zusammen unsere Wege gehen im Licht des Herrn“ – Diesen Primizspruch aus dem Buch Jesaja (Jes 2,5) habe ich vor 16 Jahren zu meiner Priesterweihe gewählt. Damals wie heute spüre ich dieses Licht von Jesus ausgehen, spüre ich die einladende, verbindende und heilende Kraft des
Glaubens. Auch in der pastoralen Begegnung mit den Menschen in den Gemeinden konnte ich diese Kraft immer wieder erfahren und auch für andere erfahrbar machen: zunächst als ehrenamtlicher Mitarbeiter in meiner Heimatpfarre im Innsbrucker Stadtteil Saggen, dann in der Pfarre Schwaz-St. Barbara, als Kooperator in der Dekanatspfarre Matrei am Brenner, als Diözesanjungscharseelsorger und schließlich als Pfarrer in Zirl, einer 8.300 Einwohner zählenden Marktgemeinde westlich von Innsbruck.


Menschen pastoral begleiten
Die bunte Vielfalt pastoraler Aufgaben erfuhr ich als Pfarrer mit einem engagierten Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern – von achtjährigen Ministranten bis hin zum über 80-jährigen Organisten. Mit ihnen
ging ich ein Stück des Weges „im Licht des Herrn“, wie es mein Primizspruch ausdrückt. Gleichzeitig empfand und empfinde ich eine große Faszination, wie sich die vielfältigen Glaubenswege durch gemeinsames Beten, Glauben und Feiern in der Pfarrgemeinschaft zu einem gemeinsamen Kirche-Sein verweben.


Ob im Beichtstuhl in der Kirche, am Lagerfeuer beim Jungscharlager oder im Pilgerbus, ob am Altar im Altersheim oder am Krankenbett in der Intensiv-station, im Religionsunterricht, bei der Sitzung des Bauausschusses oder im Besprechen des Anrufbeantworters im Pfarrbüro: Die Buntheit des Pfarrer-Seins ist beschenkend und herausfordernd zugleich.


Glaubender unter Glaubenden
All diese Erfahrungen von den verschiedenen Orten und Aufgaben bereichern nun meine neue Aufgabe als Regens des Priesterseminars Innsbruck-Feldkirch und als Direktor des Canisiuswerkes. Immer wieder habe ich gemerkt, dass ein Priester kein Alleskönner sein muss, sondern Ermutiger und Ermöglicher. Bei aller Freude über Priesterberufungen gibt es auch große Erwartungen an Seminaristen und junge Priester. Die Frage „Was soll ich denn alles können?“ sollte nicht dazu führen, junge Menschen vom Seminareintritt abzuhalten.


Wir sollten nicht mit zu hohen Erwartungen die Interessierten am Priesterberuf
überfordern. Der Priester muss kein „Tausendsassa“ sein, aber ein guter „Teamspieler“. Er soll ein Glaubender unter Glaubenden sein, ein Wegweiser für Suchende; er soll Gott und die Menschen lieben, die Quellen des Glaubens erschließen und mit barmherzigem Blick die Pfarrgemeinde leiten.


Aufgabe aller Getauften
Perfektion ist kein Kriterium für eine tief gelebte Berufung. Gewiss, eine fundierte, qualitätsvolle Ausbildung ist wichtig und grundlegend für die menschliche, theologische, spirituelle und pastorale Entwicklung. Wenn unsere Priester Freud und Leid der Menschen mittragen, dann sind sie gute Vertreter Christi auf dem Weg des pilgernden Gottesvolkes. Wenn die Priester erfahren,
dass auch sie von der Gemeinde getragen werden, dann erfahren sie, dass Seelsorge die Aufgabe aller Getauften ist.

Roland Buemberger

CANISIUSWERK
Zentrum für geistliche Berufe

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Telefon: +43 1 516 11 1500
E-Mail: office@canisius.at
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