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Heilige (Un)Ruhe

Musik mit Tiefgang

Liedermacher Manfred Porsch ist ein Urgestein des Neuen Religiösen Liedes in Österreich. Seine Lieder regen zum Nachdenken, Mitbeten und Mitsingen an

 

 

Gitarren lehnen an der Wand, eine große Couch lädt zum Verweilen ein. Es riecht nach frischem Kaffee. „Hier probe ich schon seit über 30 Jahren“, sagt Manfred Porsch. „Mein Studio ist wie eine zweite Wohnung für mich.“ Aber nicht nur für ihn: Auch Freunde und Musikerkollegen kommen hierher, spielen und proben mit ihm. Manfred Porsch ist einer der bekanntesten Komponisten und Sänger des Neuen Religiösen Liedes in Österreich. Seit über 40 Jahren komponiert und textet er. Über 250 Lieder stammen aus seiner Feder, 20 Tonträger hat er veröffentlicht.

 

 

Nicht nur Halleluja singen

Bereits in der Schulzeit entdeckte er nicht nur sein musikalisches Talent, sondern auch seine „religiöse Ader“, wie er erzählt. Es war wie eine Berufung. Mit seiner ersten Band trat er Ende der 1960er-Jahre mit E-Gitarre und Verstärker in Kirchen auf: „Wir wollten hier nicht nur Halleluja-Lieder singen.“

 

„Melchior – mein kleiner Freund“ war eines der ersten Lieder, das er komponierte. Es entstand während eines freiwilligen sozialen Jahres, das er als Hilfspfleger für schwer behinderte Kinder in der Schweiz absolvierte. Porsch widmete es dem 9-jährigen Buben Melchior, den er dort betreute. Er war taub und blind, konnte weder reden noch gehen. „Er lag in seinem Gitterbett. Mein Gesang beruhigte ihn“, schildert Porsch. Ein weiteres Jahr verbrachte er bei der Fokolar-Bewegung in Italien, wo er seinen Glauben vertiefte. Beide Erfahrungen prägten ihn für sein weiteres Leben.

Nach dem Gymnasium absolvierte der Musiker 1977 die Pädagogische Akademie in Wien, war Fachlehrer in Integrierten Gesamtschulen und Hauptschulen. Er unterrichtete gerne, erzählt er, versuchte, über Musik Schülern Religion und Glauben näherzubringen. „Ich denke, das einige Male geschafft zu haben“, betont er. Jahre später war er als Schulentwickler am Pädagogischen Institut tätig. Auch gehört er zu den Pionieren der schulinternen Lehrerfortbildung. Im Lied „Eine Schule für Coole“ träumte er von der idealen Schule, von „fleißigen Schülern“ und „netten Lehrern“.

 

Am Nerv der Zeit

Im Jahre 1983 gewann Manfred Porsch beim Weltfestival des Neuen Religiösen Liedes in Rom den ersten Preis mit dem Lied „Der Geist des Herrn ruht auf mir“. 1985 entstand die Messe „Ein Fest der Freude“ für Gemeinde, Chor, Soli, Orchester und Band. Porsch tourte mit seiner Band durch Europa und trat u. a. 1989 beim Musikfestivals Sacrosong in Polen auf. Er gründete in Österreich den Verein „Musica e Vita“, um das Genre des Neuen Religiösen Liedes zu verbreiten.

 

„Singen wir das Lied vom Frieden“ zählt zu seinen erfolgreichsten Liedern. Ob er es heute noch singen könne? Porsch: „Ja, immer noch. Es ist aktueller denn je.“ Entstanden sei sein „Friedenslied“ in nur wenigen Tagen, erzählt er stolz. Eine Melodie, die ins Ohr geht, ein Text, der zum Nachdenken anregen soll. Diese Mischung führte zum Erfolg, freut sich Porsch. „Kriege und Terror bedrohen uns. Wo bleibt die Botschaft der Liebe und für den Frieden?“ In seinem Studio findet er die Ruhe, diese Botschaft – verbunden mit seinen religiösen Idealen – in Text und Musik zu packen.

 

Ist er unterwegs, so führt er immer ein Notizheft und einen Kugelschreiber bei sich. Denn die besten Stücke entstehen oft in der Straßenbahn oder beim Spazierengehen, so Porsch. Oft ist es eine Schlagzeile in einer Zeitung, die ihn berührt und die Quelle für ein neues Lied liefert. „Dann halte ich diese gleich fest.“ Ans Aufhören denke er jedenfalls noch lange nicht. „Ich habe einfach noch nicht alles gesagt“, so Porsch.

 

Link:

www.manfredporsch.at

 

Christopher Erben
 

 

 

 

Erschienen in: "miteinander" | Jahrgang 2017 | Ausgabe Juli/August 2017

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