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Die Dreifaltigkeit der Berufung

Berufungsporträt Mathias Bitsche

Vom Ruf zum Beruf zur Berufung: Der Weg von Mathias Bitsche zum Priesteramt war ein langer und verschlungener. Ein Porträt von Rainer MANZENREITER

miteinander 5-6/2023

miteinander-Magazin 5-6/23

Berufung kommt nicht wie ein Paket mit der Post. Berufung ist etwas, das wächst, durch Höhen und Tiefen geht und immer Fragen beinhaltet“, erklärt Kaplan Mathias Bitsche. Der 33-jährige Vorarlberger gilt als jüngster Priester Österreichs, obwohl auch seine Jugend schon wieder ein gutes Stück her ist, wie er gern scherzt. „Im Mai sind zwei Priesterweihen geplant, dann bin ich endlich nicht mehr der Jüngste.“

"Berufung kommt nicht wie ein Paket mit der Post"

Seiner Berufung zum Priestertum ging er mit einer gewissen Unbedarftheit entgegen: „Ich bin damals mit einem jugendlichen Freimut ins Priesterseminar eingetreten, mit der Vorstellung, wenn das wirklich meins ist, spüre ich das, und wenn nicht, dann nicht“, erzählt er von seinem Werdegang. Zugleich ist er überzeugt, dass Berufung nicht auf das Priesteramt begrenzt werden darf: „Ich glaube, jeder Beruf kann Ausdruck einer Berufung sein. Ich kenne Menschen, die mit so viel Hingabe ihren Job machen und bei denen ganz deutlich wird, dass das mehr ist als eine Arbeit, die Geld auf ihr Konto bringt.“


Vom Glück der Berufungen
Berufung spielt sich für ihn in drei Stufen ab: „Die Grundberufung jedes Menschen ist die zum Leben in Fülle. Berufung ist da, wo ich mich als lebendig erfahre.“ Der zweite Schritt sei die Frage nach dem eigenen Platz in der Nachfolge Jesu und erst in einem dritten Schritt folge die Frage nach dem Beruf. Was das Priestertum indes im Vergleich zu anderen Berufen so besonders macht, sei die Vielfalt der Aufgabe: „Es sind Kinder und Erwachsene, Glückliche und Traurige, Gesunde und Kranke, Erfolgreiche und Menschen in Krisen. Und denen begegne ich mit einer guten Botschaft.“ Aus dieser Botschaft schöpft Bitsche selbst Kraft. „Ich spüre, dass mich diese Gespräche manchmal sehr berühren, aber nur selten belasten“.
Im Privaten weiß Bitsche auch: „Niemand kann alles haben. Und es gibt natürlich Tage, da hätte ich gerne, wenn jemand zu Hause auf mich wartete oder da wäre.“ Dann gilt es aber, die Vorteile zu erkennen: „Gott sei Dank muss ich niemandem erklären, warum manche Arbeitstage drei Stunden länger dauern als erwartet“, sagt er beruhigt. So kennen Menschen in Beziehungen diese Probleme nur umgekehrt. „Es gibt Tage, da ist man froh und dankbar, dass jemand zu Hause wartet, und dann gibt es Tage, an denen man einmal eine Stunde Ruhe braucht.“


Authentisch und präsent
Als 19-Jähriger ging Bitsche gemeinsam mit 14 weiteren Priesteranwärtern ins Propädeutikum. Geweiht wurde von ihnen rund die Hälfte: „Die Zahlen erleben immer wieder Höhen und Tiefen und trotzdem bin ich davon überzeugt: Jammern hilft nicht.“ Mit 33 weiß Bitsche für seinen Beruf zu begeistern – es gehe nicht darum, Menschen zu drillen, sondern seinen Dienst authentisch zu machen und zu zeigen, dass es ein Leben ist, das glücklich machen kann, und sämtliche alltägliche Sorgen einfach dazugehören. „Da zu sein und als junger Priester präsent zu sein – das ist es, worauf es ankommt“, so Bitsche

 


miteinander-Magazin 5-6/23

Mathias Bitsche
wurde 1989 geboren und wuchs in Thüringen in Vorarlberg auf. Mit neun Jahren stieg er als Ministrant aktiv ins pfarrliche Leben ein. Nach der Matura an der HAK Bludenz trat er ins Priesterseminar ein. Am Germanicum in Rom studierte er Theologie und Psychologie. Am 24. Juni 2016 wurde er von Bischof Benno Elbs im Feldkircher Dom zum Priester geweiht.

 

 

 

 

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