Kontakt

 

Mag. Lukas Cioni

Redaktionsleiter "miteinander"

Stephansplatz 6

1010 Wien

Tel.: +43 1 516 11-1500

 

Sie haben eine neue Adresse? Schreiben Sie uns hier oder rufen uns unter DW 1504 an.

 

Redaktion & Impressum

Aus dem neuen »miteinander«

Glaube und Vision

Das Gemeinde-Start-up SANKT

Jungen Menschen eine besondere Art von Kirche näherzubringen und sie zum Glauben zu bringen – das ist die Vision des Ottakringer Start-ups „SANKT“. Ein Lokalaugenschein zwischen Melange, Gesang und viel Gebet. Von Christopher ERBEN

miteinander 3-4/2023

miteinander-Magazin 3-4/23

Ein Sonntagmorgen mitten in Wien-Ottakring. „Here Comes The Sun“ von den Beatles tröpfelt aus den Lautsprechern. Leise Unterhaltungen. Manche Personen wippen im Takt mit, Kaffee und Kipferl in der Hand. Ort des Geschehens ist ein mehrstöckiges Haus mitten am Yppenplatz, wo das erste Gemeinde-Start-up der Erzdiözese Wien seine Zelte aufgeschlagen hat.

 

„Wir wollen mit den Leuten heimisch werden und nicht mit Attraktionen aufwarten“, sagt Wolfgang Kimmel, während er an seiner Tasse nippt. Er leitet das Start-up „SANKT“ seit der Gründung im Oktober 2021 als Priester. Unterstützt wird er dabei von einem Leitungsteam und mehr als 60 Menschen – sei es vor Ort oder durch das Gebet verbunden. Der Ablauf ist jedes Mal genau geregelt: Um 10 Uhr wird gemeinsam Eucharistie im ersten Stock des Hauses gefeiert, danach gibt es einen Brunch und um 12.30 Uhr folgt ein Lobpreis, bei dem gemeinsam gesungen und gebetet wird.

"Ja, wir stehen hier am Anfang, aber wir wollen uns auch durch Jesus erneuern lassen.“

Sechnsucht wecken

Um junge Menschen anzusprechen und sie für das „SANKT“ zu begeistern, sei der belebte und multikulturelle Yppenplatz im 16. Wiener Gemeindebezirk gut geeignet. Vor allem seien es jene, die keine Beziehung zur Kirche, zum Glauben oder zu einer klassischen Pfarrgemeinde (mehr) haben, stellt Kimmel fest. „Unsere Vision ist es, zu jenen zu gehen, die Jesus nicht kennen, aber Sehnsucht nach ihm verspüren.“
Jan ist einer der Jüngsten hier. Einmal pro Woche repariert er im Repair-Café kostenlos Haushaltprodukte. Für ihn sei es eine gute Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln und an den an ihn herangetragenen Aufgaben zu wachsen. Doch nicht nur durch dieses Service – auch durch eine kostenlose Rechtsberatung zu verschiedenen Themen sollen Außenstehende ins „SANKT“ gelockt werden. Bereits zu Ostern werden zwei Erwachsene aus der Gemeinde getauft, freut sich Priester Wolfgang Kimmel, was für ihn für den Erfolg des Start-ups spricht. Ein Schlüssel des Erfolgs ist für ihn das gelungene Miteinander und die Beziehungen der Mitglieder untereinander. Beides mache das „SANKT“ aus, so der Seelsorger.

 

Am Anfang des Weges

Der Lobpreis ist zu Ende. Einige Gemeindemitglieder gehen wieder zurück ins Café. „Wir sind keine Pfarre, sondern wollen Gott feiern und den Menschen seine Schönheit zeigen“, erzählt Kimmel, für den innovative Prozesse wie das „SANKT“ eine Erneuerung der Kirche auslösen können. Denn Gott wolle Neues.
In den nächsten fünf bis sechs Jahren sollen weitere Gemeinden in den Außenbezirken Wiens hinzukommen. „Ja, wir stehen hier am Anfang“, sagt Wolfgang Kimmel optimistisch. „Aber wir wollen uns auch durch Jesus erneuern lassen.“


miteinander-Magazin 3-4/23

Dr. Wolfgang Kimmel

ist Priester in Wien. Nach seinem Eintritt in den Benediktinerorden Göttweig verließ er diesen, um Theologie zu studieren, und arbeitete als parlamentarischer Mitarbeiter des Liberalen Forums, Innenpolitik-Redakteur beim Nachrichtenmagazin profil und in der Öffentlichkeitsarbeit. 2012 kehrte er als Seelsorger zurück in den kirchlichen Dienst und übernahm die Pfarre Dornbach in Wien. Seit 2020 leitet er das Start-up „SANKT“ in Ottakring.

 

Webtipp: SANKT: Das Gemeindes Start-up

 

 

CANISIUSWERK
Zentrum für geistliche Berufe

Stephansplatz 6
1010 Wien

Telefon: +43 1 516 11 1500
E-Mail: office@canisius.at
Darstellung: