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Aus dem neuen »miteinander«

Heilendes Wasser

Taufe, Weihe und Kneipptherapie

Essenz des Lebens, Quell von Mystik und spiritueller Frische. Wasser ist ein Element, dessen Wirkungskraft weit über die lebenserhaltende Funktion hinausgeht und Göttliches mit Irdischem vereint: Vom Weihwasser und Wadenbädern. Von Rainer MANZENZENREITER

miteinander 7-8/2024

miteinander-Magazin 7-8/24

Dem Wasser wird mitunter auch eine geistige Dimension, eine Kraft zugesprochen, die weit über seine physikalischen Eigenschaften hinausgeht. Das gilt in antiken Mythologien ebenso wie in heidnischen Religionen oder dem Christentum, wo es als Symbol der Reinigung, Segnung und Erneuerung verstanden wird.

Das Taufwasser etwa ist ein Zeichen für die Reinwaschung von Sünden. In der Liturgie wird Wasser vielfältig verwendet – man bekreuzigt sich damit beim Betreten der Kirche und die Gemeinde wird mit Weihwasser gesegnet. Manch ein Wallfahrtsort, wie das französische Lourdes, lockt jährlich Millionen Pilger in die Grotte, wo jenes Wasser quillt, dem besondere Heilkräfte zugesprochen werden. Und auch auf dem beliebten Jakobsweg locken zahlreiche Brunnen zur Erfrischung und spirituellen Erneuerung.

 

Erholung und Heilung

Von der spirituellen Reinigung in der Schöpfungsgeschichte über die Heilung von Kranken durch Jesus Christus bis hin zu Noah, den das Wasser zum Archenbauer und Artenretter werden ließ, gilt das Wasser nicht nur im spirituellen Sinn als Heilmittel, sondern wird in Form verschiedenster medizinischer Therapien eingesetzt. Im Rahmen von Hydrotherapien und
Thermalbädern werden die reinigenden und erfrischenden Eigenschaften des nassen
Elements genutzt. Das wusste schon Pfarrer Sebastian Kneipp, der sich im 19. Jahrhundert mit regelmäßigen Bädern in der Donau selbst von Tuberkulose heilte. Seine Therapie findet unter anderem im Curhaus Bad Kreuzen als „erstes Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin“ Anwendung.

Neben dem Auflegen warmer Heusäcke, verschiedener Kräutermischungen und Spaziergängen durch den hauseigenen Kneipp-Kräuter-Garten bilden tägliche Kneipp-Güsse die Höhepunkte eines Aufenthalts im oberösterreichischen Kurhaus. Verschiedene Bäder sowie Rücken-, Schenkel- und Nackengüsse sind nicht nur erfrischend, sondern helfen dabei, den Körper zu beleben, Verspannungen zu lösen, den Kreislauf anzuregen und die Durchblutung zu fördern.

Besonders nachhaltig an einer Kneipp- Kur ist die Möglichkeit, erlernte Techniken zu Hause anwenden zu können. Effektive Übungen, wie ein kühler Schenkelguss nach der täglichen Dusche, lassen sich zudem leicht in den Alltag integrieren. Hierzu reicht es, die Wassertemperatur um ein paar Grad zu reduzieren und somit den aufgeheizten Körper durch das Abschwemmen von Schenkeln und Fußsohlen zu temperieren, wie die Bad Kreuzener Therapeutinnen wissen.

 

Therapie und Theologie

Das von Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte Therapiekonzept baut auf fünf Säulen auf – Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter und Lebensordnung. Seit 2015 in Deutschland sowie seit 2020 in Österreich gilt das Kneippen als immaterielles UNESCO-Kulturerbe und kann vor allem bei Beschwerden wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, orthopädischen Fehlfunktionen, neurologischen Krankheitsbildern oder vegetativen Störungen helfen. Selbst Papst Leo XIII. wurde 1894 Patient von Sebastian Kneipp, der zu dieser Zeit bereits zum päpstlichen Geheimkrämer und Monsignore ernannt wurde.

 

Hinweis

Spirituelle Angebote bieten unter anderem Klöster und Ordensgemeinschaften. Genehmigen Sie sich eine Auszeit für Körper und Geist! Mehr Informationen finden Sie unter:

 www.gastimkloster.at.


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Rainer Manzenreiter

ist Öffentlichkeitsbeauftragter und Social-Media-Manager beim Canisiuswerk, Redakteur des miteinander-Magazins sowie freier Journalist und Kunstschaffender.

 

 

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