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Aus dem neuen »miteinander«

Meinem Gefühl vertrauen

Porträt über Sr. Anne Buchholz

Vor 41 Jahren in Waltrop bei Dortmund aufgewachsen, führte Sr. Anne Buchholz ihre Reise über Uganda bis hin nach Abtenau ins Salzburger Land. Der Glaube war dabei einer ihrer treuesten Begleiter. Von Rainer MANZENREITER

miteinander 3-4/2024

Als Krankenschwester in Uganda hat Sr. Anna Buchholz das Ordensleben als eine gänzlich andere Lebensform kennengelernt. „In Deutschland habe ich das immer als sehr altmodisch erlebt, obwohl ich überhaupt keinen direkten Kontakt zu Ordensleuten hatte“, so Sr. Anne. „In Uganda war das alles ganz lebendig und mit so vielen jungen Menschen.“

Die sieben Jahre in Uganda haben nicht nur ihre Persönlichkeit nachhaltig geprägt, sondern vor allem ihren Glauben. Sie fasste dort den Entschluss, selbst Ordensschwester zu werden. „Ich würde nie mein Leben eintauschen. Ich wusste gar nicht, dass man so glücklich sein kann“, freut sie sich.

 

Glaube im Unglück finden

Der Tod ihres Vaters ließ die damals 15-Jährige zum ersten Mal bewusst ihren Glauben reflektieren. „Das ist ja so schon alles kaum auszuhalten, wie hält das ein Mensch aus, der nicht glaubt? Was macht ein Mensch, der denkt, das mit dem Tod alles vorbei ist?“, so die heute 41-Jährige.

 

Nach Realschule und Berufskolleg folgte ein Studium der Religionspädagogik in Paderborn. „Ich konnte mich so schlecht entscheiden, ob ich mit Kindern oder älteren Menschen arbeiten wollte, und ich hatte das Gefühl, dass in der Kirchengemeinde alles da ist“, erklärt Sr. Anna.

Da der Beruf als Gemeindereferentin aber nicht das Richtige für sie war, entschied sie sich für eine Krankenschwesternausbildung. „Eigentlich habe ich als junge Frau immer davon geträumt, mit meiner eigenen Familie in meiner Heimatstadt zu leben“, gesteht sich die heutige Ordensschwester ein.

miteinander-Magazin 3-4/24

Vom Ruhrgebiet über Uganda ins Salzburger Land

Wenn die Familie aus Deutschland nicht gerade zu Besuch ist, findet sie familiäre Gemeinsamkeit im Orden der Missionarinnen Christi und als Krankenschwester im Altenheim. Obwohl die Arbeit in einem Altenheim weder stressfrei noch einfach ist, genießt sie die soziale Tätigkeit. „Es hört sich zwar blöd an, aber ich habe die Leute echt gern. Die Bewohner, die Angehörigen und die Kollegen“, sagt Buchholz zufrieden, „denn besonders im Altersheim wünscht man sich jemanden, der einfach nett ist. Das wünsch ich mir für mich genauso wie für meine Oma.“

 

Trotz allen Glücks, das Sr. Anne gefunden hat, vermisst sie manchmal frühere Hobbies wie das Surfen oder möchte gern noch einmal nach Uganda zu ihren damaligen Kolleginnen. „Das Gefühl, eine Entscheidung treffen zu müssen, hatte ich immer im Hinterkopf“, sagt sie. Selbst wenn jemand merkt, dass das Ordensleben nicht der richtige Weg ist, so sei man doch freier für die anderen Optionen, die sich im Leben bieten, und kann mehr Kraft und Energie für Dinge aufwenden, die besser passen. „Egal ob ich die Erfahrung im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres ausprobiere oder ein paar Tage in einem Orden mitlebe, es lohnt sich definitiv, den Versuch zu wagen“, reflektiert sie.

 

Was nicht bedeutet, dass das Leben ein ewiges Herumprobieren sein muss. „Man muss sich nicht jahrelang ausprobieren. Ich darf auf mein Gefühl vertrauen und glauben, dass es echt ist“, erklärt sie. „Vielleicht war dieses Gefühl auch das, was Gott mir zugespielt hat.“

 


miteinander-Magazin 3-4/24

Sr. Anne Buchholz

ist in Waltrop bei Dortmund aufgewachsen. Nachdem ihr Vater verstorben war, wuchs sie mit ihrer Stieffamilie in einer Großfamilie auf. Schon früh wusste sie, dass sie mit Menschen arbeiten wollte – den passenden Platz fand sie dann als Kranken- und Ordensschwester im Salzburger Land.

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