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Aus dem neuen »miteinander«

Menschen eine Zukunft geben

Sozialprojekt in Bulgarien

Die Not und die Armut in Bulgarien sind besonders groß – vor allem unter Kindern und Jugendlichen der Volksgruppe der Roma. Das Stift Klosterneuburg unterstützt seit über 20 Jahren Concordia-Projekte. Ein Lokalaugenschein. Von Christopher ERBEN

miteinander 1-2/2025

miteinander-Magazin 1-2/25

Ein eiskalter Wind bläst über die Anhöhe. Unterhalb der notdürftig zusammengezimmerten Holz- und Wellblechhütten türmt sich der Abfall. Hier, in der rund 100 Einwohner zählenden Romasiedlung nahe der Ortschaft Belyanovets in Bulgarien, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die wenigsten haben Strom oder fließendes Wasser.


„Missionare sind wir keine“, gibt P. Markus Inama zu und stapft die nicht asphaltierte Straße entlang. Der Jesuit ist Vorstandsmitglied von Concordia Sozialprojekte, einer Organisation, die 1991 von P. Georg Sporschill gegründet wurde. Sie unterstützt Familien, Kinder und Jugendliche in Moldau, Rumänien, Bulgarien, Österreich und dem Kosovo. Unter der Woche werden etwa die SchülerInnen in Belyanovets morgens vom Concordia-Bus in die Schule geführt und danach abgeholt. Anschließend erhalten sie in dem vom Verein betreuten Sozialzentrum eine warme Mahlzeit, die für sie oft die einzige des Tages ist. Außerdem gibt es Lernunterstützung. Mit Erfolg: Ein Großteil der Kinder ist in der Schule erfolgreich und kann in die Folgeklassen aufsteigen. „Mit einem Schulabschluss können die Kinder aus dem System ausbrechen und einen Beruf erlernen“, erklärt dazu Anton Höslinger, Probst des Stiftes Klosterneuburg, „damit sie ihre Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen können.“

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"Mit einem Schulabschluss können die Kinder aus dem System ausbrechen und einen Beruf erlernen." (Anton Höslinger, Probst Stift Klosterneuburg)

Leben in der Hand
Armut und Hoffnungslosigkeit sind aber nicht nur am Land, sondern auch in Sofia groß. Von den über 1,2 Millionen Einwohnern leben über 80.000 Menschen in den sogenannten Mahalas, den Armensiedlungen. Sie bilden eine Art Parallelgesellschaft, um die sowohl Touristen als auch die Mehrheitsbevölkerung einen weiten Bogen machen. Gesprochen wird von den Roma dort entweder Bulgarisch, Romanes oder Türkisch. Über 2000 von ihnen können durch ein Tages- und Krisenzentren von Concordia erreicht werden, was zwar im Verhältnis nicht viel, aber immerhin mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sei, wie der Jesuitenpater betont.
Aber nicht nur das, auch soziale Brücken werden gebaut: So spielen etwa Kinder und Jugendliche aus ärmeren mit jenen aus normalen Wohnvierteln zusammen Fußball und bilden gemeinsam ein Team, das im Krisenzentrum mit einem professionellen Trainer regelmäßig trainiert und spielt. Das sei für die soziale Integration der ärmeren Kinder sehr wichtig, ist Inama überzeugt. Auch auf einer Kletterwand können sich die jungen Menschen nach Herzenslust austoben.

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"Es bleibt noch viel zu tun" (P. Markus Inama)

Berufen, um zu helfen
Der Besuch ist zu Ende. P. Markus Inama verabschiedet sich von den Menschen in Belyanovets. Ja, bewegt haben er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Jahren einiges, worauf sie heute stolz zurückblicken. Für den gebürtigen Vorarlberger ist das Engagement eine Berufung, die er jeden Tage lebt, wenn er die Bedürftigen in den Ländern Südosteuropas besucht. „Aber es bleibt noch viel zu tun“, gibt der Ordensmann abschließend zu, auch weil viele Roma weder hier in Bulgarien noch in den anderen Ländern eine Lobby haben. „Wir geben ihnen deshalb nicht nur eine Stimme, sondern auch den Kindern Flügel, um damit in die Zukunft abheben zu können.“

 

 

 

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