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Aus dem neuen »miteinander«

Nokedlis Odysee

Die Reise einer Katze

Normalerweise entsorgt die Müllabfuhr Überflüssiges. Im Fall der Katze Nokedli waren es jedoch die stillen Alltagshelden eines Entsorgungsbetriebs, die dem Haustier nach sechs Monaten das Wiedersehen mit ihrem 35 Kilometer entfernten Besitzer ermöglichten.

Von Lukas CIONI

miteinander 5-6/2024

miteinander-Magazin 5-6/24

Sechs Monate vermisst und rund 35 Kilometer entfernt von zu Hause – die Katzen-Odyssee von Nokedli, ungarisch für „Nockerl“, hätte selbst Reiseexperten beeindruckt. Ein halbes Jahr nach dem Verschwinden aus ihrem St. Pöltner Zuhause tauchte die Europäische Kurzhaarkatze unerwartet auf dem Areal der Kremser Entsorgungsfirma Brantner auf. Hier blieb die Anwesenheit der Samtpfote nicht unbemerkt. „Vermutlich hat ein umsichtiger Mitarbeiter die Katze auf dem weitläufigen Gelände gesehen und dann dem Kremser Tierschutz gemeldet“, sagt Brantner-Marketing-Leiterin Denise Thiery.


Verschwunden, aber gechipt
Nokedlis Besitzer hatte die Katze nach ihrem Verschwinden als vermisst gemeldet und nach einem halben Jahr beinahe die Hoffnung aufgegeben. Nokedli schien spurlos verschwunden. Im Juni meldete sich dann das Tierheim Krems, denn die Katze war auf dem Gelände des Kremser Entsorgungsfachbetriebs gesichtet worden. Die Registrierung des Haustiers war ein Glücksfall: „Bei jedem Tier wird nach dem Fund geprüft, ob es gechipt ist. Wird ein Chip gefunden, sehen wir in der Tierdatenbank nach, ob ein Besitzer registriert ist“, erklärt Martha Schober, Obfrau-Stellvertreterin des Tierheims Krems.
Nach der Übernahme durch das Kremser Tierheim wurde Nokedli tierärztlich untersucht. „Ohne die Daten des Chips wäre der Besitzer nicht zu ermitteln gewesen“, betont Schober. Überraschende Erkenntnis: Die Katze wurde in Ungarn registriert. In weiterer Folge war Nokedlis Besitzer nach Österreich übersiedelt. Vermutlich brach die Katze dann von hier aus mit dem Fahrzeug der Entsorgungsfirma als „Katzen-Taxi“ zu ihrer Reise auf. „Es liegt die Vermutung nahe, dass die Katze mit dem Müllwagen nach Krems gefahren ist“, mutmaßt Schober.
Im November 2023 kam es dann zum lang ersehnten Wiedersehen. Nokedli und ihr St. Pöltner Besitzer fanden nach sechs Monaten Trennung wieder zueinander. Im Tierheim Krems erinnert man sich bis heute an das Wiedersehen und die Zusammenführung von Haustier und Besitzer.


Stille Helden
Der achtsame Mitarbeiter der Entsorgungsfirma, der die Katze den Behörden anfangs gemeldet hatte, konnte bis dato nicht ausfindig gemacht werden. Trotz der Suche nach dem stillen Helden bleibt dieser lieber anonym. „Obwohl wir gern unsere Dankbarkeit gegenüber dem Mitarbeiter ausdrücken würden, der die Katze auf dem Areal unserer Firma fand, hat er sich bisher noch nicht bei uns gemeldet“, sagt Brantner-Marketing-Leiterin Thiery.
Und so bleibt der bescheidene Alltagsheld weiterhin im Stillen, ohne dessen engagierten Einsatz es nicht nur keine nachhaltige Abfallentsorgung geben würde, sondern auch kein Happy End für Nokedli und ihren Besitzer.


 

Internationaler Tag der Müllabfuhr
Unter widrigsten Bedingungen, bei klirrender Kälte, brütender Hitze oder starkem Regen – unerschütterlich stehen die Mitarbeitenden der Müllabfuhr im Dienst der Gemeinschaft. Initiiert im Jahr 2011, wird seither am 17. Juni weltweit der „Tag der Müllabfuhr“ gefeiert, um die unverzichtbare Arbeit derjenigen zu würdigen, die täglich dafür sorgen, dass unsere Abfälle fachgerecht entsorgt werden.

 

 

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