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Aus dem neuen »miteinander«

Wa(h)re Stärke

„The Austrian Rock“ im Interview

Franz Müllner lässt Hubschrauber auf sich landen, zieht tonnenschwere Lasten und ist 58-facher Weltrekordhalter. Im miteinander-Gespräch verrät der „Austrian Rock“, wie wichtig ihm mentale Stärke sowie Glauben sind und was für ihn einen starken Menschen ausmacht.

Von Lukas CIONI

miteinander 1-2/2025

miteinander-Magazin 1-2/25

Herr Müllner, wie sind Sie zum Extremsport gekommen?
Bereits in der Jugend habe ich Grenzen ausgelotet und das Grenzgeniale gesucht. Nach
der Ausbildung zum Fliesenleger und Steinmetz absolvierte ich 1989 das Jagdkommando
und lernte Ausdauersport kennen. In der Folge begann ich mit 10-km-Läufen, Radrennen,
Triathlons – aber all das war mir zu wenig. Bis 1999 folgten 24-Stunden-Mountain-Bike-Rennen, rund 30 Marathons und die Teilnahme am „Ironman“. Danach legte ich eine Pause ein – und 25 kg Gewicht zu. Meine Frau war davon wenig begeistert und ermutigte mich zum Kraftsport. Zu dieser Zeit wurde durch den Boxer Otto Wanz erstmals „der stärkste Mann Österreichs“ gesucht. Somit startete ich im Jahr 2000 bei den „Austrian Giants“ und gewann den
Wettbewerb von 2002 bis 2006 fünfmal in Folge – das hatte es noch nie gegeben. Beflügelt
davon fasste ich den Entschluss für meinen ersten Weltrekord.

 

In welcher Disziplin haben Sie den ersten Rekord aufgestellt?
Das war 2006 bei einer RTL-Live-Show in Köln. Während meine Frau hochschwanger zu Hause die Sendung verfolgte, ließ ich einen Helikopter mit Schauspieler Ottfried Fischer für 30 Sekunden auf meinen Schultern landen – alles zusammen wog rund 700 kg. Die BILD-Zeitung titelte dann: „Ösi lässt Fischer und Helikopter auf sich landen.“ Heute bin ich 54 Jahre, habe 58 Weltrekorde und lebe, dank Sponsoren und Preisgeldern, vom Sport.

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War Stärke familiär ein Thema?
Ja, mein Großvater und Onkel waren große, muskulöse Männer – Hünen, aber auch freundlich und hilfsbereit. Eigenschaften, die auch mir wichtig sind. Daher bin ich heute nicht nur Sportler, sondern engagiere mich zudem sozial und bin bei Bedarf auch gern Umzugshelfer. Der Sport hat mir gezeigt, dass er glücklich macht und mental stärkt – das will ich weitergeben.

 

Wie trainieren Sie mentale Stärke?

Ich mache Atemtechniken, wiederhole morgendlich Bewegungsabläufe und visualisiere meine Ziele – so sehr, dass ich von ihnen träume. Vor Wettkämpfen bin ich oft nervös und bete zu Gott um Gesundheit, Konzentration und Kraft. Zudem gibt mir meine Familie viel Halt. Mentale Stärke bedeutet aber auch, vermeintliche Schwächen zuzulassen. Bei Todesfällen etwa weine ich, und das ist in Ordnung. Tränen sind menschlich und ein Teil des Lebens. Es ist
wichtig, das öffentlich zeigen zu können.

 

Was macht für Sie einen starken Menschen aus?
Das beste Beispiel ist meine Frau. Sie hat ihre Eltern bis zum Schluss zu Hause gepflegt
und umsorgt. Das bedarf unglaublicher Kraft und ist für mich wahre Stärke. Diese Leistung stellt all meine sportlichen Erfolge in den Schatten.

 

Gibt es ein Beispiel, bei dem Ihr Wille Ihren Körper überwunden hat?
2024 zog ich in der Türkei ein Schiff mit 1400 Tonnen bei 45 Grad. Nach zwei Minuten
voller Anstrengung lässt der Körper nach und es beginnt der mentale Kampf. Bis über das Limit zu gehen, ist Teil meines Sports – der Rekord klappte. Jedoch gibt es auch Grenzen. Daher habe ich schon Rekordversuche wissentlich abgebrochen.

 

Was bedeutet Ihnen der Glaube?

Ich habe meine Kinder als Engel tätowiert sowie, in Gedanken an meinen Opa, den Erzengel Michael. Bei jedem Besuch im Stephansdom zünde ich eine Kerze für Verstorbene an und danke Gott für meine Familie und unsere Gesundheit. Mein Glaube gibt mir Kraft. Zeitgleich finde ich es tragisch, dass viele scheinbar den Glauben verloren haben. Krieg, Missbrauch, Morde – erschütternd, es wirkt wie eine gestörte Welt. Umso wichtiger ist es, ein Vorbild zu sein und Gutes in die Welt zu tragen.

 

Sie haben zwei Millionen Follower auf Instagram. Verkommt Stärke in Sozialen Medien zur Ware?
Wenn man Sport macht und sich Ziele setzt, finde ich das gut. Meinen Followern versuche ich ein Vorbild zu sein und ermutige sie zu Bewegung und gesunder Disziplin. Nicht jeder muss perfekt sein oder Ausdauersport machen, aber sich im Alltag bewusst zu bewegen, ist ebenso wichtig wie ein gesundes Selbstbild.

 

Ein Rat an Ihr jüngeres Ich?
Genieße das Leben, bleib in Bewegung und verfolge deine Ziele mit Entschlossenheit.

 

Sie möchten auf sieben Kontinenten je einen Weltrekord aufstellen. Wie weit sind Sie damit?
Bisher habe ich insgesamt fünf Rekorde in Südamerika, Europa, Nordamerika, Australien und Asien geschafft. Es fehlen noch zwei. Als Ziel und persönliches Highlight meiner Karriere möchte ich noch einen Eisberg ziehen.

 

Welche Hobbies haben Sie?
Ich sammle Basketballschuhe und besitze etwa 80 Paar. Zudem wandere ich gern in meiner Heimat im Lungau und höre Volksmusik – am liebsten zu meinem Lieblingsessen: Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat.

 

Wer ist Franz Müllner?
Einer der besten Extremsportler der Welt, der seine Ziele erreicht hat und dankbar für sein Leben ist.

 


miteinander-Magazin 1-2/25

Franz Müllner

ist 58-facher Weltrekordhalter, Extrem- und Ausdauersportler. Auf Instagram folgen dem zweifachen Familienvater über zwei Millionen Menschen.

muellner-franz.at

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