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"Generalin" der Frauenbewegung

Herta Pammer

Ob Frauenbewegung, Aktion Familienfasttag oder kirchliche Entwicklungshilfe: Herta Pammer war eine Gallionsfigur des Laienengagements in der Kirche.

Von Ingeborg SCHÖDL

                                                                                                                                miteinander 3-4/2021                                                                                                                        

Der „Familienfasttag“, zu dem die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) am zweiten Freitag in der Fastenzeit aufruft, ist zu einem Fixpunkt nicht nur im kirchlichen Raum geworden. Mit dieser Solidaritätsaktion für die von Hunger bedrohten Länder bleibt der Name Herta Pammer verbunden, die 1958 wesentlich zur Umsetzung dieses Projekts beitrug. Sie war sicher die prägendste und auch am längsten amtierende Präsidentin der kfbö (1957–1978).

 

Bereits 1945 war sie am Neuaufbau der Katholischen Frauenbewegung beteiligt. Die Weiterbildung der Frauen und deren Engagement in der Kirche waren ihr ein großes Anliegen. Dass sie, aus einer Offiziersfamilie stammend, stets zielstrebig ihre Initiativen durchsetzte, damit wurden vor allem die Männer der Kirche oft konfrontiert. Angst kannte sie nicht und Widerspruch duldete sie nur schwer. Die spätere Bezeichnung „Generalin“ war daher sehr passend.

 

1905 als Herta Hiltl geboren, heiratete sie 1934 Max Pammer, der 1938 von den Nazis ins KZ-Dachau gebracht wurde. Nach 1945 war er mit dem Aufbau der österreichischen Staatspolizei betraut. Herta Pammers Tatendrang war trotz der familiären Verpflichtungen und zwei Kindern stets ungebremst: Entwicklungshilfe bedeutete für sie nicht nur, Aktionen zur Bekämpfung des Hungers zu initiieren, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Ebenso ging es ihr auch um Bildungsprogramme für Frauen in den unterentwickelten Ländern. Sie wusste, dass es dafür die Zusammenarbeit auf internationaler Basis braucht. So gehörte Pammer als Gründungsmitglied der CIDSE an, einem Internationalem katholischen Gremium von Entwicklungshilfe- organisationen in Europa und den USA.

 

In Österreich setzte sie 1964 die Errichtung der „Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklungsförderung“ (KOO) durch, die sie ehrenamtlich leitete. 1971 wurde sie von der SPÖ-Regierung als Vertreterin der Kirche zur Mitarbeit an der Erstellung eines Österreichischen Entwicklungshilfekonzeptes gebeten. Durch ihren unbeirrten Einsatz hat Herta Pammer wesentlich dazu beigetragen, dass Entwicklungshilfe zu einem Thema in Kirche und Gesellschaft in Österreich wurde. Sie starb Weihnachten 1995.

 

 

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