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Mag. Lukas Cioni

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Lieber Petrus Canisius!

 

Diesen Augenblick werde ich nie vergessen. Schon lange war es mein Traum, einmal an deinen Geburtsort zu kommen. Nach Nimwegen. Ich betrete die Jesuitenkirche und bestaune deine Schuhe. Sie sind im Altar „ausgestellt“. Als Reliquie. Verbraucht sind sie und abgetragen. Nicht sehr ansehnlich. Trotzdem: Ich bin beeindruckt und berührt. Und ich staune über dich: Halb Europa hast du bereist. Überall hast du Zeugnis gegeben für den katholischen Glauben. Unermüdlich. Mit unglaublicher Durchhaltekraft. Kein Wunder, wenn deine Schuhe so aussehen.

 

Was hat dich bewogen, so entschieden zu sein? So voller Überzeugung und Tatkraft? So treu? Warum hast du nicht aufgegeben, obwohl doch so vieles gegen deine Mühe gesprochen hat? Wie konntest du bei all dem durchhalten und das Vertrauen nicht verlieren? Die Zeit damals war ja alles andere als angenehm. Gewaltige Verwerfungen haben die Menschen auseinandergebracht. Die Stimmung war aufgepeitscht und unruhig. Die traditionelle Orientierung war weg. Das religiöse Leben lag am Boden. Und viele haben gemeint, für die katholische Kirche habe die letzte Stunde geschlagen.

 

Du aber hast die Mission als deinen Auftrag erkannt und angenommen. Du hast dich senden lassen von deinen Vorgesetzten. Mit ganzem Herzen hast du getan, was deine Aufgabe war. Aber wie konntest du durchhalten? Was hat dich immer wieder neu motiviert und angetrieben? Allein wenn ich daran denke, dass du deine perfekt vorbereiteten Predigten oft genug vor ganz wenigen alten Leuten halten musstest! Kein Interesse! Fehl am Platz! Und dann die Missstände in der Kirche. Zum Davonlaufen! Du bist geblieben und hast weitergemacht.

 

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich staune über dich. Obwohl wir nicht jene radikalen Abbrüche erleben wie du, ist es doch so, dass uns vieles wegbricht. Dass uns die Frage umtreibt, ob die Menschen uns noch brauchen. Wir stellen uns die gleiche Frage: Wie das Evangelium in einer Sprache verkünden, die die Menschen verstehen und die sie anspricht?

 

Als 17-Jähriger hast du in dein Tagebuch geschrieben: „Perseverar.“ „Durchhalten.“ Ist das der Schlüssel für dein Leben? Hat dich dieses Bemühen getragen? Ich möchte bei dir in die Schule gehen …

 

Dein Jakob Bürgler

Bischofsvikar der Diözese Innsbruck.

 

 

 

 

 

 

 

 


PETRUS CANISIUS

Hätte Pieter Kanijs nicht irgendwann die latinisierte Form Petrus Kanisius, seinem Namen vorgezogen, dann würde wohl auch das Canisiuswerk heute nicht so heißen.

 

Petrus Canisius nannte sich jener Mann, der am 8. Mai 1521, also heuer vor genau 500 Jahren, in Nimwegen geboren ist. 1543, wieder am 8. Mai, trat er als erster Deutscher in Rom in den Jesuitenorden ein, der kurz davor gegründet worden war. Zeitlebens setzte sich Canisius für die Reform der Kirche ein, aber nicht so, wie es die Reformation wollte. Seine Reisen quer durch Europa führten ihn 1552 nach Wien, wo er Prediger im Stephansdom und einige Jahre sogar Administrator der Diözese war.

 

Als gefragter theologischer Berater der Machthaber seiner Zeit kam er weit herum und wirkte wiederholt in Innsbruck, wo er auch die Grundlage für die heutige Universität legte. So wurde Petrus Canisius auch zum Patron der Diözese Innsbruck gekürt. Berühmt wurde er schon damals durch seinen Katechismus, der im Frage-Antwort-Stil religiöses Grundwissen vermittelte und so zum Verkaufsschlager wurde.

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