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Mag. Lukas Cioni

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Lieber Petrus Canisius!

 

Lieber Petrus Canisius!

 

Zuallererst möchte ich Ihnen schon im Vorhinein zu Ihrem 500. Geburtstag gratulieren. Das Jahr 2021 steht im Gedenken an Sie als erster deutscher Jesuit und all Ihre Leistungen. Ein Leben lang haben Sie sowohl in Deutschland als auch in Wien, Salzburg und Innsbruck gelehrt und gepredigt. Besonders Ihre Katechismen waren sehr erfolgreich – sie wurden nach Ihrem Tod zweihundertmal nachgedruckt und in neun Sprachen übersetzt. Allerdings habe ich einen Kritikpunkt zu äußern: Warum waren Sie ein Verfechter der Hexenverfolgung? Der deutsche Historiker Wolfgang Behringer meint, dass Ihre Predigten in den 1560er-Jahren eine Mitursache für den neuen Ausbruch des Hexenwahns in Mitteleuropa waren. Ich verstehe nicht, warum Sie Hexen für Unwetter und Missernten verantwortlich machten und ihnen beispielsweise Kindesmord und Kannibalismus vorwarfen.

 

Ich möchte Ihnen jetzt noch zeigen, welche Auswirkung Ihr Handeln heutzutage noch hat. In Horn – das ist ganz in meiner Nähe – wurde das Canisiusheim als Initiative des Canisiuswerks erbaut. In den ersten Jahren diente das Heim als provisorisches „Spätberufenen-Seminar“ und war fast immer voll mit Priesterkandidaten, sodass sogar einige im Stift Altenburg untergebracht werden mussten. Ab 1984 erfolgte allerdings ein kontinuierlicher Rückgang und 2007/2008 wurde der Seminarbetrieb schließlich beendet. Parallel wurde von 1999 bis 2015 das Propädeutikum für Priesterkandidaten angeboten. Seit 2008 ist im Canisiusheim auch die Tageswerkstätte der Caritas beheimatet und jetzt wird es als Seminar-, Freizeit- und Erlebnishotel genutzt. Auch der Canisibus, der jeden Abend in Wien unterwegs ist, um Menschen heiße Suppe und Brot zu bringen, ist ein sehr erfolgreiches Projekt der Caritas, das nach Ihnen benannt ist. Sie sehen also, welch große Auswirkungen Ihr Schaffen noch heute hat.

 

Zu guter Letzt wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute.

 

Liebe Grüße,

Sophia Treml


PETRUS CANISIUS

Hätte Pieter Kanijs nicht irgendwann die latinisierte Form Petrus Kanisius, seinem Namen vorgezogen, dann würde wohl auch das Canisiuswerk heute nicht so heißen.

 

Petrus Canisius nannte sich jener Mann, der am 8. Mai 1521, also heuer vor genau 500 Jahren, in Nimwegen geboren ist. 1543, wieder am 8. Mai, trat er als erster Deutscher in Rom in den Jesuitenorden ein, der kurz davor gegründet worden war. Zeitlebens setzte sich Canisius für die Reform der Kirche ein, aber nicht so, wie es die Reformation wollte. Seine Reisen quer durch Europa führten ihn 1552 nach Wien, wo er Prediger im Stephansdom und einige Jahre sogar Administrator der Diözese war.

 

Als gefragter theologischer Berater der Machthaber seiner Zeit kam er weit herum und wirkte wiederholt in Innsbruck, wo er auch die Grundlage für die heutige Universität legte. So wurde Petrus Canisius auch zum Patron der Diözese Innsbruck gekürt. Berühmt wurde er schon damals durch seinen Katechismus, der im Frage-Antwort-Stil religiöses Grundwissen vermittelte und so zum Verkaufsschlager wurde.

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