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Mag. Lukas Cioni

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Lieber Petrus Canisius!

 

Erstmals wünsche ich dir alles erdenklich Gute und Gottes Segen zu deinem 500. Geburtstag! Unermüdlich hast du dich dein ganzes Leben lang für die katholische Kirche eingesetzt und mit Herz und Seele ihre Lehre verbreitet. Nicht nur deine Katechismen waren zu deinen Lebzeiten ein Bestseller – du warst außerdem Berater von Bischöfen und Kaisern, hast Universitäten geleitet und warst Domprediger in Wien. Dein Leben war in der Tat von zahlreichen Errungenschaften geprägt und ich bewundere deinen Einsatz für die Seelsorge.

 

Obwohl du einem eigentlich nur ein Vorbild sein kannst, muss ich einen Aspekt nennen, den ich sehr kritisch betrachte. Für mich stellt sich die Frage, wie ein Mensch, der sich so sehr für das Wohl anderer eingesetzt hat, Verfechter von etwas so Grausamem wie dem Phänomen der Hexenverfolgung, bei dem Tausende unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben, sein konnte. 

 

Allerdings ist dies nur ein Kritikpunkt unter vielen positiven Faktoren – und nach 500 Jahren kann ich dir versichern: Nicht nur damals, auch heute spürt man dein Wirken noch. Sogar eine österreichische kirchliche Einrichtung wurde nach dir benannt – das Canisiuswerk. Es fördert und führt unter anderem Initiativen der Berufungspastoral oder gibt Stipendien an Personen auf dem Weg zu einem geistlichen Beruf. Du kannst sehr stolz darauf sein, welche beträchtliche Nachwirkung dein Handeln vor 500 Jahren bis heute hat.

 

Sogar in der Nähe meines Wohnortes gab es eine Initiative des Canisiuswerks: das Canisiusheim. Mitte der 1950er-Jahre wurde es in Horn erbaut. Zunächst diente es als Seminar für „Spätberufene“, später als Sitz des „Propädeutikums“. Für diese Einrichtung bin ich besonders dankbar. Mein Papa lebte in seiner Schulzeit in diesem Internat, hat dadurch eine Beziehung zu Horn aufgebaut und meine Eltern zogen 1994 in diese Gegend. Ohne das Canisiusheim wäre ich vermutlich nie in meine jetzige Heimat gekommen, was ich äußerst schade fände. Du siehst also, dein Wirken hat bis heute in vielen Bereichen eine Auswirkung.

 

Zu guter Letzt möchte ich dir erneut alles Liebe und Gute wünschen.

 

 

 

 

Liebe Grüße,

Maria Teresa Strondl

 

 

 

 

 

 

 

 


PETRUS CANISIUS

Hätte Pieter Kanijs nicht irgendwann die latinisierte Form Petrus Kanisius, seinem Namen vorgezogen, dann würde wohl auch das Canisiuswerk heute nicht so heißen.

 

Petrus Canisius nannte sich jener Mann, der am 8. Mai 1521, also heuer vor genau 500 Jahren, in Nimwegen geboren ist. 1543, wieder am 8. Mai, trat er als erster Deutscher in Rom in den Jesuitenorden ein, der kurz davor gegründet worden war. Zeitlebens setzte sich Canisius für die Reform der Kirche ein, aber nicht so, wie es die Reformation wollte. Seine Reisen quer durch Europa führten ihn 1552 nach Wien, wo er Prediger im Stephansdom und einige Jahre sogar Administrator der Diözese war.

 

Als gefragter theologischer Berater der Machthaber seiner Zeit kam er weit herum und wirkte wiederholt in Innsbruck, wo er auch die Grundlage für die heutige Universität legte. So wurde Petrus Canisius auch zum Patron der Diözese Innsbruck gekürt. Berühmt wurde er schon damals durch seinen Katechismus, der im Frage-Antwort-Stil religiöses Grundwissen vermittelte und so zum Verkaufsschlager wurde.

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