Mag. Lukas Cioni
Redaktionsleiter / Chef vom Dienst
miteinander-Magazin
Stephansplatz 6
1010 Wien
Tel.: +43 1 516 11-1500
Sie haben eine neue Adresse? Schreiben Sie uns hier oder rufen uns unter DW 1504 an.
Reben, die keine Früchte bringen, abschneiden! Mit diesem Jesuswort versuchte ich oft, Pfarrgemeinden zu helfen, Abschied zu nehmen von allem, was mit viel Aufwand nur wenige Ergebnisse bringt. Das war gut gemeint, endete aber meistens in einem Fiasko. Widerstände, Rechtfertigungen, Konflikte verhinderten, dass rationale Gründen sich durchsetzten. Das Herz konnte einfach nicht mit.
Also änderte ich meine Strategie. Ich begann mit dem zweiten Teil des Rebengleichnisses: „Die Reben, die Frucht bringen, reinigt der Winzer, damit sie mehr Frucht bringen.“ (Joh 15,2) Bei Weinstöcken sehe ich, wie im Frühjahr viele Reben austreiben und die Blätter sich rasch entwickeln. Am kleinsten allerdings sind die Trauben. Man übersieht sie leicht. Doch wenn das Ziel darin besteht, im Herbst gute Früchte zu ernten und daraus Lebensmittel zu erzeugen, dann muss man im Frühjahr die richtigen Entscheidungen treffen: Reben wegschneiden? Wildwuchs entfernen? Schädlinge bekämpfen? Ja! Denn es soll mehr Licht und Luft für das Wachstum guter Früchte geschaffen werden.
Alles, was jetzt schon gut ist, und alles, was jetzt Hoffnung gibt, wahrnehmen: Das hilft Menschen, das Kleine zu hüten. Erst wenn Früchte wachsen, fällt es leichter, sich vom Fruchtlosem zu verabschieden.
Georg Plank
ist Kolumnistin des miteinander-Magazins, www.pastoralinnovation.org