Mag. Lukas Cioni
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miteinander-Magazin
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Kann man als kirchlich engagierter Mensch von einem Vortrag mit dem Titel "Gehirngerechte Kommunikation mit emotionaler Powersprache" profitieren? Mit einer gehörigen Portion Skepsis lauschte ich dem Trainer, der noch dazu seit 30 Jahren als Verkäufer aktiv ist. Aufhorchen musste ich gleich zu Beginn, als er aufzeigte, dass die meisten Menschen auf die Frage "Und was machen Sie beruflich?" antworten: "Ich bin Unternehmer, Vorsitzender, Lehrer etc." Wäre es nicht viel passender so zu formulieren: "Ich möchte Jugendlichen helfen, ihre Talente zu entdecken", oder: "Ich verwirkliche eine Vision, in dem ich ökologische Heizungen entwickle und verkaufe"? Oder in meinem Fall: "Ich möchte Geburtshelfer sein für Pfarren und kirchliche Einrichtungen, damit ihre guten Ideen gesund zur Welt kommen können!"
Noch beeindruckender fand ich die Aussage: "Der Körper folgt nie den Worten, sondern den Gedanken". Von Jugend auf beschäftigt mich die Frage, warum manche Menschen so eindrucksvoll in ihrem Erscheinungsbild und Auftreten sind, andere wiederum eher unscheinbar bleiben – ganz unabhängig von der Qualität ihrer Aussagen. Bei Papst Franziskus ist es offensichtlich genau diese Übereinstimmung seiner Worte mit seiner Körpersprache, die so viele auch kirchenkritische Menschen begeistert. Etwas bewirken, Eindruck machen – das sind die Früchte, an denen man falsche und wahre Propheten erkennt, wie Jesus am Schluss der Bergpredigt einschärft. Wie können wir, wie kann ich immer mehr ein authentischer Verkünder der Frohen Botschaft werden?