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Die fehlende Hälfte

Kolumne von Ingeborg Schödl

Die Kardinäle, die zur Familiensynode in Rom zusammenkommen, beneide ich wirklich nicht. Wie auch immer die Kirchenmänner abstimmen, auf Kritik werden sie auf alle Fälle stoßen. Nirgends hat sich die gesellschaftliche Sichtweise so verändert wie im Bereich Familie und Ehe. Nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern generell zwischen den Geschlechtern. Beziehungsformen sind entstanden, womit man früher noch gesellschaftliche Diskriminierung, auch strafrechtliche Sanktionen, riskiert hätte.

Wenn der Gesetzgeber diese Entwicklungen überwiegend akzeptiert, kann die Kirche darauf nicht nur mit moralisierender Verurteilung reagieren. Sonst riskiert sie, dass sich noch mehr Menschen von ihr abwenden. Zwischen der Verkündigung der allumfassenden Barmherzigkeit Gottes und der Beibehaltung unumstößlichen Werthaltungen einen akzeptablen Weg zu finden, gleicht fast der Quadratur des Kreises.

Warum, so meine Überlegung aus dem Seitenschiff, werden so gravierende Entscheidungen noch immer von (zölibatären) Männern allein getroffen? Weibliche Sichtweise hat oft einen anderen Problemzugang. Sicher, an der Basis dürfen Frauen sich bereits einbringen, aber in den höchsten Kirchengremien herrscht noch männliche Exklusivität. Die weibliche Hälfte der Menschheit ist von Entscheidungen ausgeschlossen, die Mann und Frau gleichermaßen betreffen. Übrigens steht nicht in der Bibel (Gen 1,27) „als Mann und Frau schuf er sie?“ Ist das nicht auch ein Auftrag zum gemeinsamen Handeln – oder irre ich mich?

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