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Wechsel-Bäumchen-Spiel

Kolumne von Ingeborg Schödl

Wenn ich von meinem Seitenschiff aus das Treiben in der politischen Landschaft betrachte, dann fällt mir das alte Kinderspiel "Bäumchen, Bäumchen, wechsle dich …" ein. Bekanntlich muss man dabei rasch mit anderen Mitspielern den Platz tauschen, um nicht übrig zu bleiben. Dieses Spiel ist heute unter Politikern sehr modern geworden. Erweitert wurden aber die Spielregeln. Die Teilnehmer sind auch einer Farbe zugeordnet, die sie ebenfalls (rasch) wechseln können. Aus Schwarz wird zum Beispiel Blau oder Pink, Grün verwandelt sich in Rot, Orange ist gleich Regenbogen und Farblose tappen ins Schwarze.

Eine Gesinnung bzw. eine politische Überzeugung zu haben und dieser ein Leben lang treu zu bleiben, fühlten sich die meisten Menschen in noch gar nicht ganz so fernen Zeiten verpflichtet. Man war ein Überzeugter – da konnte nichts daran rütteln. In Diktaturen haben und nehmen heute immer noch Menschen Verfolgung und Folter für ihre Überzeugung auf sich. Unter dem nationalsozialistischen und auch kommunistischen Regime haben viele ihr Leben dafür geopfert.

In der Welt der freien Meinungsbildung können Menschen ihre Kritik offen einbringen. Sie können ihre bisherige ideologische Heimat auch verändern, wenn sie deren Ziele und Werthaltung mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren können. Wenn ich aber meine "Bäumchen-wechsle-dich"-Spieler betrachte, scheint es diesen eher um Position, materielle Pfründe sowie Macht zu gehen. Eine Gesinnung ist da nur hinderlich.

 

Ingeborg Schödl

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