Mag. Lukas Cioni
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Papst Franziskus fordert die Bischöfe oft auf, mutige Ideen zu diversen Problemen einzubringen. Wie die biblischen Weisen ist er offen für konstruktive Vorschläge aller Mitglieder des Gottesvolkes. Hier also ein konkreter Vorschlag: Da die Predigt ein maßgeblicher Innovationsfaktor ist, sollten Menschen mit entsprechendem Talent diesen Dienst ausüben – auch und gerade in der Eucharistiefeier. Denn gutes Predigen ist ein Schlüsselfaktor, um Menschen für das Evangelium zu begeistern.
Laut Kirchenrecht (Canon 767) ist die Homilie in der Hl. Messe geweihten Amtsträgern vorbehalten. Die Instruktion "Ecclesia de Mysterio" von Papst Johannes Paul II zählt jedoch Möglichkeiten auf, wie Laien dennoch beteiligt werden können. Pastorale Gründe sind entscheidend. Die Instruktion legt fest: "In den Vorschriften der Bischofskonferenz … müssen die Kriterien genannt werden, die dem Diözesanbischof helfen, geeignete pastorale Entscheidungen zu treffen." Jeder Christ hat ja Anteil am kirchlichen Dienst und damit auch am Verkündigungsdienst inkl. der Predigt. Canon 766 besagt daher, dass Laien zur Predigt zugelassen werden können.
Für den Spezialfall Eucharistiefeier könnten die deutschsprachigen Bischöfe eine Sonderregelung vorschlagen. Denn unter den pastoralen Mitarbeitern gibt es viele Männer und Frauen, die die Gabe der Predigt geschenkt bekommen haben und sie für den Aufbau des ganzen Leibes einsetzen sollen. Überdies sind sie wohl kaum als Laien zu sehen: Sie üben ihren Dienst hauptberuflich aus, sind vom Bischof gesendet und fachlich qualifiziert.
Georg Plank
Pastoralinnovation
Erschienen in: "miteinander" | Jahrgang 2017 | Ausgabe Juli/August2017
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