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LebensZeichen

"Ohne Laien geht nichts"

Ein Interview mit Angelika Ritter-Grepl

Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich (kfb), nimmt kräftige Lebenszeichen von Laien in der Kirche wahr. Sie ist überzeugt: Die Zukunft der Kirche ist eine Zeit der Laien. 

Das Interview führte Sandra LOBNIG

 

Abteilung Familie und Lebensbegleitung / Angelika Ritter-Grepl / Diözese Innsbruck / Riedgasse 9 - IBK / 27.06.2016 / @Vanessa Weingartner/Diözese Innsbruck

„Die Zukunft der Kirche wird auf alle Fälle eine Zeit der Laien sein. Dies hat bereits begonnen“, so die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.

 

Frau Ritter-Grepl, sind Laien in der Kirche „lebendig“ genug?

 

Auf jeden Fall. Die Kirche, wie sie sich heute in Österreich darstellt, ist eine vom Engagement der Laien getragene Gemeinschaft und Institution. Die Gestaltung der Kirche als Gemeinschaft hängt wesentlich von den Laien ab, von den hauptamtlichen und den ehrenamtlichen. Viele engagierte Frauen und Männer haben schon längst die Verantwortung für das Gemeindeleben in den Pfarreien übernommen – ohne Laien geht gar nichts!

 

Ist die institutionelle Form, nach der auch die Kath. Frauenbewegung organisiert ist, förderlich für das Laienengagement?

 

Ja, das ist sie. Ich sehe das an den kräftigen Lebenszeichen der vielen Frauen in der kfb, die ihre Religion und Spiritualität nicht nur für sich leben, sondern Kirche und Welt sowie das Glaubensleben mitgestalten. Ein wesentlicher Bereich ist einerseits die Aktion Familienfasttag, durch die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in den Ländern des Südens ermöglicht werden. Andererseits sind die Lebenszeichen der kfb in der Corona-Zeit besonders deutlich ausgefallen.

 

Inwiefern?

 

Das Feiern in der Hauskirche, vor allem rund um Ostern, aber auch an den Sonntagen, wurde wesentlich von Frauen getragen und gestaltet. Vor allem Mütter haben dafür gesorgt, den Glauben in ihren Familien lebendig zu halten und miteinander zu feiern. In den Pfarren haben sich die kfb-Teams um ältere Frauen gekümmert, die besonders unter der Isolation und Einsamkeit leiden. Sie haben ihnen Briefe geschrieben, Gebetstexte in den Briefkasten geworfen oder Weihwasser an die Haustür gebracht. Einzelseelsorge wurde in vielen Telefonaten geleistet. Die Diözesanstellen der kfb haben in der Zeit der Krise spirituelle Stärkung angeboten und Unterlagen aus einem reichen, über die Jahre gewachsenen Schatz.

 

Bekommen Laien Ihrer Ansicht nach unter Papst Franziskus den nötigen Rückenwind?

 

Papst Franziskus weiß um die Bedeutung der Laien in der Kirche. In allen Dokumenten seines Pontifikats kommt dies zum Ausdruck: Charismen und Kreativität, eine dynamische Zusammenarbeit für eine missionarische Evangelisierung – das sind seine Anliegen. Auch in den Instruktionen für die pastorale Umkehr in den Pfarrgemeinden werden Laien immer zusammen mit den Klerikern genannt. Wir sind aufeinander verwiesen.

 

Schauen wir in die Zukunft: Wohin geht die Reise von Laien in der Kirche?

 

Momentan sind wir alle gemeinsam auf der Suche, wie der Relevanz von Laien für die Kirche auch formal Rechnung getragen werden kann. Die Zukunft der Kirche wird auf alle Fälle eine Zeit der Laien sein. Dies hat bereits begonnen.

 

Was wünschen Sie sich konkret?

 

Die Bischöfe sollten alles in die Wege leiten, dass Frauen und Männer mit Befugnissen ausgestattet werden, damit sie zum Beispiel Beerdigungsfeiern leiten, Taufen spenden, Eheschließungen assistieren können. Denn durch den Priestermangel sind die Voraussetzungen dazu gegeben, auch die Beteiligung an der Hirtensorge.

 


Zur Person

Mag.a Angelika Ritter-Grepl ist seit April 2020 neue ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.

 

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