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LebensZeichen

Mit Helm, Fahrrad und einer Handpuppe

Arthur Kolker und Tjakko

Er arbeitet als Pastoralassistent in Klosterneuburg. Um Menschen zum Glauben und in die Kirche zu bringen, greift Arthur Kolker mitunter auch zu ungewöhnlichen Methoden.

Von Christopher ERBEN

 

Arthur Kolker

Arthur Kolker schiebt sein Fahrrad auf die Seite und nimmt seinen Fahrradhelm ab. Jeden Tag und zu jeder Jahreszeit fährt er per Drahtesel in die Arbeit – besonders dann, wenn er es sehr eilig hat. „Ich bin Holländer und mit dem Fahrrad aufgewachsen.“ Der Vater von zwei Kindern lebt heute in Wien und arbeitet seit über sechs Jahren als Pastoralassistent in der Stiftspfarre St. Martin in Klosterneuburg.

 

Dabei wurde ihm dieser Beruf nicht in die Wiege gelegt: Im niederländischen Tilburg schloss er ein Wirtschaftsstudium ab und arbeitete bei einer niederländischen Supermarktkette. Danach war er als Wirtschaftsprüfer tätig. Ein Studienaufenthalt in den USA veränderte sein Leben aber nachhaltig: Dort entdeckte er den Glauben wieder für sich, ging regelmäßig in die Kirche. Auch lernte er Priester kennen, die sich um Studierende wie ihn kümmerten. Arthur spürte, dass eine berufliche Neuorientierung anstand – und dass er seine Berufung leben wollte. Zurück in den Niederlanden begann er, in Utrecht Theologie zu studieren. Bei einem Aufenthalt in Taizé lernte er seine spätere Frau Klara kennen und zog nach Wien. Hier beendete er nicht nur sein Studium, sondern absolvierte auch ein Pfarrpraktikum und das Pastoraljahr in der Erzdiözese Wien.

 

Ein frecher Begleiter

 

Doch nicht nur das Fahrrad ist Arthurs ständiger Begleiter – auch Tjakko, eine blaue Puppe, die er als Bauchredner zum Sprechen bringt. Er ist frech und sagt meistens nach der Predigt in der Familienmesse, was er denkt. Manchmal ist ihm auch fad und er schläft während der Messe ein. Kinder und Jugendliche lieben Tjakko und hören ihm gespannt zu, wenn es etwa um die Botschaft Jesu geht. Dann ist es ganz ruhig in der Kirche. Auch auf einer eigenen Facebook-Seite tritt Tjakko gelegentlich auf und freut sich hier über weitere Freunde.

 

Um die Botschaft des Glaubens zu vermitteln, greift Kolker also gern zu ungewöhnlichen Mitteln. So auch im Falle eines Theaterstücks, das am Heiligen Abend in der Pfarrkirche aufgeführt wird und die Herbergsuche der Heiligen Familie thematisiert. Der Rahmen sei jedes Jahr der gleiche – nur die Handlung werde verändert. Das Stück spielt im Heute. Ort des Geschehens ist ein Fünf-Sterne-Hotel, wo Josef, Maria und Jesus wohnen. Weder Auszüge aus dem Evangelium noch Gebete kommen im Stück vor, erklärt der Pastoralassistent, der auch als Regisseur und Schauspieler wirkt. Einmal trat er dabei in einem Star-Wars-Kostüm auf, was von vielen Kindern begeistert aufgenommen wurde – nicht jedoch von einigen Älteren. Doch das irritierte ihn keineswegs, wie er versichert.

 

Unlängst bedankte sich eine 13-jährige Jugendliche bei ihm, da sie durch die Pfarre wieder zum Glauben fand. Arthur Kolker strahlt: „Genau deswegen lebe ich heute meinen Beruf als Pastoralassistent.“

 


Zur Person

Arthur Kolker ist seit sechs Jahren Pastoralassistent, in der Pfarre St. Martin in Klosterneuburg bei Wien.

 

 

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