Mag. Lukas Cioni
Redaktionsleiter / Chef vom Dienst
miteinander-Magazin
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miteinander 1-2/2024
Zuletzt lauthals gelacht habe ich, als … ?
Als meine 15-jährige Tochter ausgerutscht ist und sich wehgetan hat – nicht wirklich schlimm, aber sie hat theatralisch gejammert. Der kleine Bruder, elf Jahre, hat zu ihr gesagt: „Mach kein Drama!“ Das allein wäre noch nicht so zum Lachen gewesen, allerdings muss man wissen, dass mein Sohn mit dem Down-Syndrom lebt und seine Sprachentwicklung sehr verzögert ist. So ist jeder Satz, jedes deutlich gesprochene Wort eine große Freude für uns.
Welche Person(en) haben Sie in Ihrem Lebensweg bestärkt?
Eine wichtige starke Person in meinem Leben ist mein Mann. Er bestärkt mich auf meinem Weg, er stellt aber auch die richtigen Fragen und hilft mir dabei, Antworten zu finden. Gemeinsam haben wir die Zeit nach der Geburt unseres Sohnes, als uns die Diagnose Trisomie 21 überrascht hat, gut durchgestanden und uns rasch darauf verständigt, nicht zu zweifeln, sondern unseren Sohn so anzunehmen, wie er ist, und ihn auf seinem Weg bestmöglich zu unterstützen. Weiter in der Vergangenheit denke ich an meinen Lehrer in der Volksschule – er hat es geschafft, meine Liebe zu Büchern und zum Lesen zu wecken. Bis heute lese ich sehr gern und viel.
Woraus schöpfen Sie Kraft und Zuversicht, was sind Ihre Kraftquellen?
Ich mag die kleinen Dinge im Leben, sei es eine Knospe oder eine Blüte im Garten, das Wasser im See, die Berge. Der Blick auf die Natur gibt mir Kraft und das Vertrauen in den Schöpfer all dessen.
Was bereichert Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit?
Seit Oktober 2022 arbeite ich als Pfarrsekretärin in drei Pfarren. Mein beruflicher Weg war ursprünglich ein anderer – ich habe an der Wirtschaftsuniversität in Wien studiert und über 20 Jahre im Bereich Logistik gearbeitet. Nach der Rückkehr nach Kärnten habe ich hier eine neue Aufgabe gesucht. Die Arbeit im Pfarrbüro ist viel mehr, als ich erwartet hatte. Meine Tätigkeiten umfassen die Führung der Matriken, die Buchhaltung der Pfarren, die Friedhofsverwaltung und ganz, ganz viel darüber hinaus. Ich gehe jeden Tag so gern ins Büro und freue mich auf die vielfältige Arbeit und den Kontakt zu den Menschen.
Was wünschen Sie sich für die Kirche?
Ich wünsche mir für die Kirche viele offene Menschen, vor allem junge, die den Glauben mit Leben erfüllen und weitertragen. Ich wünsche mir Priester, die die Anliegen und Sorgen der Menschen verstehen und ihnen dabei helfen, ihren Weg zu finden.
Ein Rat an Ihr jüngeres Ich?
Hab Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Denn, wie es Mahatma Gandhi, ausdrückt: Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Wer ist Christiane de Piero?
Eine positive Frau, geerdet in der Familie, angekommen im Beruf Pfarrsekretärin.
Christiane de Piero
studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien und ist seit Oktober 2022 Pfarrsekretärin für die Pfarren Seeboden, Lieseregg und Treffling in der Marktgemeinde Seeboden am Millstätter See.