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Unsere Themen im Jahr 2015

„Ich bin froh, dass ich hier bin“

Ihr Alter und ihr Lebenslauf sind völlig verschieden, doch sie verbindet der Wunsch, Priester zu werden. 13 Seminaristen aus ganz Österreich haben Anfang September 2015 in Linz das Propädeutikum begonnen.

 

Schon als „Bua“ ist er bei der Mutter auf der Orgelbank gesessen, erzählt Thomas Schmid aus der Pfarre Ulmerfeld (Diözese St. Pölten). Von klein auf fühlte er sich zum Priestertum hingezogen. Vier Jahre hat er schließlich an der Hochschule Heiligenkreuz Theologie studiert, wohnte mit fünfzehn Theologiestudenten in einem Gästehaus in Mayerling. „Diese Gemeinschaft war eine große Bereicherung.“ Ein Jahr vor Abschluss des Studiums hat er sich nun entschlossen, ins Priesterseminar St. Pölten einzutreten. Sein Studium hat er nun vorläufig unterbrochen, um sich ganz auf das Einführungsjahr, das „Propädeutikum“, einzulassen, das er gemeinsam mit 12 anderen Seminaristen aus ganz Österreich in Linz absolviert.

 

„Da zieht es mich hin“

Ein ganz anderer Lebenspfad hat indes Josef Grünwald nach Linz geführt: Mit seinen 34 Jahren ist er um ein Jahrzehnt älter als sein Kollege aus St. Pölten. Der gelernte Hafner aus der Erzdiözese Salzburg hat noch bis vor wenigen Monaten als Möbelverlader gearbeitet. Von Kindheit an ist er mit der Kirche verbunden, verspürte als Jugendlicher schon den Ruf zum Priestertum, doch hat er ihn beiseite gedrängt: „Ich habe viel gearbeitet, jedoch das Leben hat mich wieder zu Christus hingewendet, zur Beichte, zu den Sakramenten zur Anbetung.“ Der ständige Gedanke an das Priestertum ließ ihn nicht los. Er machte Einkehrtage mit, suchte sich einen geistlichen Begleiter und sagt: „Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin.“

 

„Wenn ich auf Priester schaue, mit denen ich Kontakt habe, denke ich mir: Das möchte ich auch machen. Da zieht es mich hin“, beschreibt der 20-jährige Gabriel Steiner aus Vorarlberg, was ihm den Anstoß gab, Seminarist zu werden. Auch er ist von Kindheit an der Kirche verbunden. Soeben hat der leidenschaftliche Bergsteiger den Zivildienst in der Propstei St. Gerold absolviert.

 

Auszeit vom Trubel

Allen drei Seminaristen ist eines gemein: Sie atmeten auf, nachdem sie sich ihrer Berufung gestellt und den Schritt ins Seminar gewagt hatten; und sie sind alle drei gespannt, was sie im Propädeutikum erwartet. Thomas Schmid möchte sich in diesem Einführungsjahr sehr bewusst Zeit zum Gebet nehmen. Die Auszeit vom Trubel des Studiums sieht er als gute Möglichkeit dazu. Mit Freude denkt er auch schon an die Bibelschule, die gegen Ende des Jahres alle Propädeutiker für fünf Wochen ins Heilige Land, nach Israel und Palästina, führt. Josef Grünwald wird das Propädeutikum auch nutzen, um sich auf die Studienberechtigungsprüfung vorzubereiten. Da er keine Matura hat, ist dies die Voraussetzung für die Aufnahme des Theologiestudiums. „In kleinen Schritten, vertrauensvoll und mit Geduld, werde ich in diesem Jahr meinen Weg gehen. Ich weiß, dass noch viel vor mir liegt.“

 

Die Kraft des Gebets

„Ich bin froh, dass ich im Propädeutikum die Gelegenheit habe, meiner Berufung nachzuspüren. Wenn es sein soll, lässt es mich nicht los.“ Gabriel Steiner wünscht sich auch, dass er gut in das Gebet, besonders in das Psalmengebet, hineinwächst: „Ich habe mitbekommen, dass da eine große Kraft drinnen steckt.“

 

Natürlich geht den Propädeutikern durch den Kopf, auf welche Art des Priester-Seins sie sich vorbereiten. Bei den Menschen sein und ihnen Christus nahebringen: So skizziert etwa Grünwald seine Vorstellung vom Priesteramt. Alle drei wissen auch, dass das Priesteramt eine enorme Herausforderung darstellt: „Den klassischen Pfarrer wird es nicht mehr geben“, ist etwa Schmid überzeugt. Zugleich weiß er aber auch, dass nicht alles von ihm allein abhängt: „Ich gebe mich Gott als Werkzeug hin und hoffe, es wird recht werden.“

 

Josef Wallner

 

Propädeutikum

In ihrem ersten Jahr auf dem Weg zum Priestertum studieren die Seminaristen nicht

Theologie an einer Universität oder Hochschule, sondern absolvieren das Propädeutikum

– ein Einführungsjahr. In dieser Zeit stehen die geistliche Formung sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung im Mittelpunkt. Von Beginn im Jahr 2000 an fand das Propädeutikum im Canisiusheim Horn statt. Mit September übersiedelte die

Einrichtung der Bischofskonferenz in das Linzer Priesterseminar. Geleitet wird das Propädeutikum von Mag. Erwin Neumayer und Mag. Michael Münzner.

www.dioezese-linz.at/propaedeutikum

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